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Kontrolle der Herzfunktion nach Brustkrebsbehandlung notwendig

Bekanntermaßen können Medikamente, welche zur Behandlung des Brustkrebses herangezogen werden, auch in späteren Jahren nach der Therapie, die Herzfunktion ungünstig beeinflussen und zur Entwicklung einer Herzschwäche führen. Zu diesen Medikamenten gehören Präparate aus der Gruppe der Anthrazykline, wie auch das häufig eingesetzte Trastuzumab (Herceptin). 

In einer jetzt publizierten Studie in der Zeitschrift JACC (Journal of the American College of Cardiology) wurde an einer Beobachtung von 16.000 Frauen mit neu diagnostiziertem Brustkrebs, die innerhalb von sechs Monaten nach Diagnose eine Therapie gegen den Tumor erhielten, eine Folgebeobachtung durchgeführt. Jede vierte Frau erhielt das Medikament Trastuzumab (Herceptin), für das bekannt ist, dass die Herzfunktion ungünstig beeinflusst werden kann.

Insgesamt entwickelten 692 Patientinnen oder 4,2 % der Gesamtpatientinnen eine neue Herzschwäche (Herzinsuffizienz) nach dieser Therapie. Diese trat im Median 8 Jahre nach Therapiebeginn auf.

In der Betrachtung der Ergebnisse fiel auf, dass das Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln, besonders hoch war bei Frauen mit bevorstehendem Bluthochdruck und Herzklappenerkrankungen wie auch begleitenden Herz-Kreislauf-Risiken.

Als zusätzlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Herzschwäche zeigte sich das Alter der Patientinnen. Jenseits des Alters des 64. Lebensjahres entwickelten 8,3 % der Patientinnen nach Beginn der Antitumortherapie eine Herzschwäche.

Die Studie zeigte, dass nur die Hälfte der Frauen unter Therapie mit Herceptin eine regelmäßige Überwachung bezüglich der Entwicklung einer Herzschwäche erhielten.

Es muss daher dringlich darauf hingewiesen werden, dass auch im Langzeitverlauf nach und unter Therapie mit Herceptin oder Anthrazyklinen, eine regelmäßige Kontrolle der Herzfunktion mittels Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung einer Herzschwäche durchgeführt werden sollte.

Literatur: Journal of the American College of Cardiology 2018; 11:1084-93

 

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